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Vergleichende Literaturwissenschaft

professur für vergleichende literaturwissenschaft

Prof. Dr. Dorothee Gelhard


Die Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (AVL) in Regensburg knüpft an eine Form von Kulturwissenschaft an, die der Kunstwissenschaftler Aby Warburg und der Kulturphilosoph Ernst Cassirer in den 1920er Jahren entwickelt haben. Beide Wissenschaftler haben zum einen in Zeiten einer sich zunehmend völkisch orientierenden Geisteswissenschaft den europäischen Gedanken der Kultur in das Zentrum ihrer wissenschaftlichen Arbeit gestellt.  Zum anderen haben sie mit ihrer ‚neuen Kulturwissenschaft‘ einem Auseinanderfallen von Natur- und Geisteswissenschaften zu steuern versucht und sind für einen interdisziplinären Austausch zwischen beiden Wissensgebieten eingetreten. Einen solchen Dialog der Wissensformen und Methoden fanden sie bezeichnenderweise in den naturwissenschaftlichen Arbeiten Goethes vorbereitet.

Im Geiste dieser damals neuen Kulturwissenschaft, in der Literatur bereits eine wesentliche Rolle gespielt hat, und der Methode Warburgs und Cassirers, die danach strebt, nicht nur isolierte Teilgebiete, sondern die Kultur als Ganzes in den Blick zu nehmen, basiert die AVL in Regensburg auf vier Säulen:

  1. der Antike,
  2. den europäischen Literaturen,
  3. den anderen Künsten
  4. und der Philosophie sowie Wissenschaftsgeschichte.

Dabei zeichnet die AVL ein besonderer Schwerpunkt in der Wissenschaft vom Tanz und den jüdischen Literaturen aus.

Das Vergleichende in der AVL erforscht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Literaturen verschiedener Kulturen und bezieht auch andere künstlerische Formen mit ein, um die kulturellen Verflechtungen einer bestimmten Epoche zu untersuchen: Literatur wird im Kontext von Malerei, Musik, Tanz, Architektur usw. gelesen. Ziel ist es dabei, vertiefte Kenntnisse über die Ästhetik zu erlangen. Die Auseinandersetzung mit der Poetik der europäischen Literaturen schließt die antiken Quellen ein, um die Traditionswege und Einflüsse eines Kunstwerks oder einer Epoche verstehen zu können. In einführenden Lehrveranstaltungen zu Grundlagentexten sowie in Klassikerseminaren zu Homer, Platon, Ovid u.a. wird das Fortwirken der Antike auf die europäische Literatur und Kultur diskutiert.

Die Allgemeine Literaturwissenschaft ist hingegen eng mit der Philosophie und der Literaturtheorie verbunden. Denn Literatur kann nicht ohne die philosophischen und wissenschaftlichen Kontexte, auf die sie reagiert, verstanden werden. Dichter haben sich auf ihre eigene Weise etwa mit philosophischen Fragen des Erkennens, des Wissens, des Bewusstseins oder auch des Zeichens beschäftigt.

Der Masterstudiengang AVL richtet sich zum einen an solche Studierende, die an der wissenschaftlichen Forschung interessiert sind und eine Hochschullaufbahn in Erwägung ziehen, zum anderen an solche, die im Verlagswesen, in Theatern, Medien oder in Kulturinstituten im In- und Ausland tätig werden möchten. Da für beide Berufswege heute neben fundierten Kenntnissen über die europäische Kultur auch eine Gewandtheit im Umgang mit der englischen Sprache gefordert wird, bietet die AVL ergänzend zu ihrem Lehrprogramm regelmäßig auch englischsprachige Seminare an.


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