Die Medizinische Soziologie thematisiert die gesellschaftlichen Einflüsse auf Gesundheit und auf gesundheitliche Versorgung. Dazu gehören zum einen soziale Hintergründe und Zusammenhänge von Krankheit, insbesondere soziale Ungleichheit der Gesundheitschancen. Zum anderen beschäftigt sich die Medizinische Soziologie auch mit Einrichtungen und Berufen des Gesundheitswesens, z.B. der Interaktion zwischen Arzt und Patient oder Arbeitsbedingungen in Klinik und Praxis.
Forschung zu Prävention und Gesundheitsförderung
Gesunde Ernährung, körperliche Bewegung, maßvoller Alkoholkonsum und Tabakverzicht können das Risiko von verschiedenen Erkrankungen verringern. Wie aber kann man erreichen, dass sich Menschen gesundheitsbewusst verhalten? Welche Rolle spielen unsere alltäglichen Lebenswelten? Wie kann man Menschen in die Lage versetzen, selbst für ihre Gesundheit aktiv zu werden und für gesundheitsförderliche Lebensbedingungen einzutreten? Unsere verschiedenen wissenschaftlichen Projekte setzen sich mit diesen Fragen auseinander und analysieren die Umsetzung von Prävention und Gesundheitsförderung u.a. auf Gemeindeebene, in Arztpraxen sowie in der bevölkerungsbezogenen Gesundheitskommunikation.
Leitung: Prof. Dr. Anne Herrmann-Johns
Präventionsforschung beschäftigt sich mit Konzepten zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention und der Wirksamkeit verschiedener Ansätze und Interventionen. Im Fokus stehen dabei v.a. Kinder und Jugendliche.
Übergeordnete Schwerpunkte sind:
Thematisch beschäftigen wir uns v.a. mit:
Methodisch kommen dabei v.a. zum Einsatz:
Versorgungsforschung
Optimale patientenzentrierte Versorgung beinhaltet, dass Ärzte aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, eigene medizinische Expertise sowie Wünsche und Bedürfnisse der Patienten in Einklang bringen, um für jeden Patienten die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Klinische Studien, z.B. randomisierte Medikamentenstudien, werden in der Regel unter stark reglementierten Rahmenbedingungen und an ausgewählten Patienten durchgeführt. Die hier gemessenen Ergebnisse sind oft in den Alltag der Versorgung in Kliniken oder Arztpraxen kaum übertragbar. Unterschiedliche Faktoren können die Versorgung und den Behandlungserfolg unter Alltagsbedingungen beeinflussen, z.B. ob Patienten überhaupt Zugang zu bestimmten Therapien haben, über sie adäquat informiert sind, an Behandlungsentscheidungen teilhaben können oder ob sie ihre Medikamente einnehmen wie empfohlen (sog. Therapietreue). Auch ärztliches Handeln wird von ökonomischen und psycho-sozialen Aspekten beeinflusst, z.B. von der Vergütung oder der Überzeugung, etwas ändern zu können.
Unsere Forschung zielt darauf ab, Einflussfaktoren zu identifizieren, die das Handeln von Ärzten, Patienten und deren Angehörigen besser erklären können. Dadurch sollen Ansätze für eine verbesserte Versorgung gefunden und getestet werden. Wir arbeiten eng mit unterschiedlichen klinischen Einrichtungen zusammen, insbesondere mit der Uniklinik Regensburg, z.B. in den Bereichen Onkologie oder Intensivmedizin.
Leitung: Prof. Dr. Anne Herrmann-Johns
Koordination: Prof. Dr. Anne Herrmann-Johns
Versorgungsforschung untersucht die gesundheitliche Versorgung von Patienten in den Krankenhäusern, Arztpraxen und sonstigen Gesundheitseinrichtungen unter Alltagsbedingungen. Schwerpunkte der Forschung sind u.a.:
Methodisch kommen dabei v.a. zum Einsatz: