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EXITE2: Während der Pandemie im Ausland – Lehramtsstudierende der UR berichten

Die Maßnahme EXITE2 bietet Lehramtsstudierenden aller Fächer und Schulformen speziell zugeschnittene Studien- und Praktikumsmöglichkeiten im Ausland, um ihre interkulturelle Kompetenz zu entwickeln und die Studierenden so optimal auf den Umgang mit heterogenen Gruppen und wachsender Diversität im Klassenzimmer vorzubereiten.

Trotz der Corona-Pandemie haben sich im Austauschjahr 2020/21 einige Lehramtsstudierende ins (europäische) Ausland gewagt.

Hier schildern vier von ihnen ihre Eindrücke vom Auslandsstudium bzw. Praktikum.


Luis, Lehramt Gymnasium (Englisch und Biologie), Auslandssemester an der University of Sussex, Brighton, UK (2020/21):
“Auch wenn im Bewerbungszeitraum noch nicht absehbar war, ob und wie das Auslandssemester aufgrund von Covid-19 stattfinden würde, hat sich der Aufwand und die Geduld gelohnt. Der Kontakt zu Einheimischen war uns aufgrund von Lockdown-Beschränkungen größtenteils nicht möglich, dafür haben wir uns in der Unterkunft umso besser verstanden. […]

Einen Auslandsaufenthalt anzutreten kann ich generell nur jedem wärmstens empfehlen. Ganz gleich in welches Land es gehen soll, macht man so viele Erfahrungen, von welchen man ein Leben lang profitiert und zehren kann. England hat mich schon immer unglaublich gereizt und daher bin ich sehr dankbar dafür, dass ich dort ein Auslandssemester verbringen durfte. Die University of Sussex ist eine der Elite-Universitäten Englands und ich kann nicht anders als von dieser Universität zu schwärmen. Auch wenn man sich aufgrund von Corona kaum am Campus aufhalten konnte, gab es von allen Seiten so unfassbar viel Unterstützung, sodass ich mich dort schnell wohlgefühlt habe. Die Onlineplattformen der Uni Sussex sind sehr übersichtlich gestaltet. Professor:innen und Dozierende überarbeiten ihre Kursseiten nahezu täglich, um ihren Studierenden ein bestmögliches Arbeitsklima zu schaffen.“

Lea, Lehramt Grundschule (Geschichte, Kunst, Mathematik und Deutsch), Auslandssemester an der University of Stockholm, Stockholm, Schweden (2020/21):

„Da das Wintersemester 2020/21 von Corona und Maßnahmen geprägt war, handelte es sich bei den Lehrangeboten größtenteils um ein Onlinestudium. Die Kursdauer variierte pro Seminar zwischen 2 und 3,5 Stunden. Teilweise wurden zwei Seminare an einem Tag durchgeführt. Während den Seminaren wurde häufig versucht die “normale” praxisnahe Gestaltung auf das Onlineformat zu übertragen. Doch leider blieb der Großteil der Dozierenden bei dem Alten und Bekannten, sodass ein Folgen der Vorlesungen auf Zoom auf Dauer konzentrationstechnisch nicht machbar war und die Ablenkungen überwogen.

[…] Für mich war das Auslandssemester in Stockholm eine einmalige Erfahrung!  Auch wenn dieses Semester nicht die beste Zeit zum Reisen, Feiern und Freunde finden war, kann ich stolz behaupten, dass ich das beste aus der Zeit herausgeholt habe.

Die Universität Stockholm versuchte in ihrem Rahmen der Corona-Empfehlungen, die Angebote und Möglichkeiten für internationale Studierende aufrecht zu erhalten. Sie organisierten Online-Fikas, Online-Zimtschneckenbackkurse, Online-Quizze und ein Buddy-Programm, mit welchem wir einmal Billiard spielten, Gamla Stan und ein Museum besuchten. Natürlich war das Angebot coronabedingt sehr begrenzt und wurde zum Ende hin komplett auf Online umgestellt.

Auch ESN-Stockholm veranstaltete zu Beginn einzelne Ausflüge wie eine Wanderung in Nacka, ein Besuch auf Vaxholm, Kanutouren, Museumsbesuche und Grillabende. Zum Ende hin stellten auch sie ihr Programm auf Online um. Außerdem kooperieren sie mit Timetravels, eine Organisation, die Studierendenreisen in Skandinavien anbieten.“

Aruna, Lehramt Grundschule (Englisch, Mathematik, Deutsch und Kunst), Unterrichtspraktikum an der St. Peter’s School York, York, UK, (2020/21):

„Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Bericht schreibe, sind wir noch in einem nationalen Lockdown und die Schulen haben geschlossen. Bis Weihnachten war der Unterricht in persona möglich, umfangreiche Hygienekonzepte mit streng separaten Gruppenkonzepten waren in Kraft. Nach den Weihnachtsferien aber haben die Schulen nicht wieder aufgemacht. […] Das verändert die Schularbeit natürlich enorm. Die Schulen arbeiten mit Microsoft Teams und einer Mischung aus Live-Video-Unterricht und Arbeitsaufträgen, damit nicht die ganze Zeit vor dem Bildschirm verbracht werden muss. Ich unterrichte meinen Stundenplan mit wenigen Abstrichen in der gleichen Struktur wie vor den Ferien, nur eben über Video. Mein Glück ist, sowieso meistens mit kleinen Gruppen und mündlich zu arbeiten, was über Teams für die Umstände gut funktioniert. Es wird von Seiten der Schule viel getan, damit es allen im Rahmen der Möglichkeiten gut geht, das Lernen vorangeht und das Gefühl der Schulfamilie bestehen bleibt. Für mich persönlich ist der Online-Unterricht zwar gleichzeitig aufreibender und fader als der reguläre; größere Probleme gibt es aber keine. Ich habe einen stabilen Rahmen und viel Unterstützung. Dennoch freue ich mich sehr auf Lockerungen und Normalität. […]

Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meinen bisherigen Erfahrungen. Ich merke, wie ich mich im Unterricht wohlfühle, was für meinen beruflichen Weg eine schöne Bestätigung ist. Außerdem ist es für mich bereichernd, die britische Mentalität kennen zu lernen, die doch in einigen Punkten anders ist. Meinem Englisch tut der Aufenthalt auch sehr gut. Natürlich bedeuten die starken Corona-Einschränkungen für mich, dass ich bisher kaum wie geplant in den Ferien etc. das Land bereisen konnte und auch neue Leute kennenzulernen war bisher nicht einfach. Dennoch bin ich dankbar, in diesen Zeiten eine gute Stelle und den Luxus einer Auslandserfahrung haben zu dürfen.“

Sabrina, Lehramt Gymnasium (Französisch und Spanisch), Unterrichtspraktikum an drei Schulen in Frankreich (2020/21):

„Die Hauptaufgabe der Sprachassistent:innen ist es, die Schüler:innen zum Reden zu bringen und eher im mündlichen Bereich zu arbeiten. Meine genauen Aufgaben sind aber von Schule zu Schule unterschiedlich, da ich auch insgesamt mit fünf verschiedenen Lehrer:innen zusammenarbeite. Manche geben mir ein bestimmtes Thema vor und bei anderen Kolleg:innen kann ich das Thema frei wählen, welches auch außerhalb des Lehrplans liegen kann. Meine Aufgaben reichen von der Vorbereitung für die mündliche Deutschprüfung bis zum Erstellen eines Podcasts. Normalerweise arbeite ich mit den Schüler:innen in Kleingruppen oder in Klassenhälften in einem eigenen Raum. Somit kann man den Unterricht frei und spielerisch gestalten. Durch die Pandemie gibt es aber einige Einschränkungen und es kann fast nur noch Frontalunterricht erfolgen, da sich die Schüler:innen im Klassenzimmer nicht bewegen dürfen. Durch die Maßnahmen des Lockdowns wurde jede Klasse in die Hälfte geteilt und die andere Hälfte hat Onlineunterricht. Für mich als Assistentin hat sich nicht sehr viel geändert, da ich nur mit kleinen Gruppen arbeite. Jedoch ist es für die meisten Kolleg:innen sinnlos, die Hälfte nochmals in eine Hälfte zu teilen, weshalb ich nun teilweise mit den Lehrer:innen zusammen bin. Entweder teilen wir die Zeit auf oder ich bereite Aufgaben vor und der Lehrer:in unterstützt mich. Ich kläre mit meinen Kolleg:innen vor dem Unterricht das Thema und meine Vorbereitungen ab und spreche mit ihnen danach darüber, wie die Klasse war. Da ich nicht nur Französisch, sondern auch Spanisch studiere, kann ich bei anderen Lehrer:innen im Spanischunterricht hospitieren und somit noch zusätzlich dazulernen, abgesehen von der Erfahrung, die ich als Fremdsprachenassistentin mache.“

Pandemiebedingt wurden die Informationsveranstaltungen des International Office zum Thema Auslandsaufenthalte auf ein Online-Format umgestellt. (Lehramts-)Studierende, die an einem Auslandsaufenthalt interessiert sind, können sich auf der Homepage des IO Videos zu den verschiedenen Austauschprogrammen ansehen und anschließend im Herbst an Zoom-Live-Fragesessions teilnehmen.

Ende Juni / Anfang Juli 2021 findet zudem die Digitale Internationale Woche des International Office statt, bei der u.a. Studierende von ihren Auslandserfahrungen unter Pandemiebedingungen berichten werden. Außerdem wird es auch dann die Möglichkeit geben, sich Informationsvideos rund um das Thema Auslandsaufenthalte anzusehen und danach an Zoom-Live-Fragesessions mit Mitarbeiter:innen des International Office teilzunehmen. Auf der Homepage des IO können sich Interessierte einen ersten Eindruck zu den verschiedenen Partneruniversitäten der UR verschaffen.

Wenn Sie Lehramt an der Universität Regensburg studieren und nun auch Lust bekommen haben, ein Austauschstudium oder ein Unterrichtspraktikum im Ausland zu absolvieren, wenden Sie sich bitte an Frau Sippl, die im International Office der UR die Lehramtsstudierenden betreut.

Informationen/Kontakt

Zu den Seiten für Lehramtsstudierende des International Office geht es hier.

Die Kontaktdaten von Frau Sippl finden Sie hier.

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