Gastvortrag von Sheldon Garon (Princeton)

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CITAS hat sich sehr gefreut, dass Prof. Sheldon Garon von der Princeton University bei der CITAS Ringvorlesung am 27. Januar einen Vortrag hielt. Prof. Garon wurde von Prof. Dr. Rainer Liedtke, Lehrstuhl für Europäische Geschichte, nach Regensburg eingeladen. In seinem Vortrag präsentierte Sheldon Garon eine komparative Perspektive auf die Geschichte der Zivilmoral an der Heimatfront in Japan, Deutschland und Großbritannien.

Dieser Vortrag verfolgt die Entstehung des Konzepts der Zivilmoral vom Ersten Weltkrieg bis zum Zweiten Weltkrieg in Europa und Ostasien. Trotz der Ungenauigkeit des Begriffs wurde die “Zivilmoral” zu einem der tödlichsten Diskurse des Jahrhunderts. In ihrem Namen wurden Millionen von Zivilist*innen bombardiert und ausgehungert, als am Krieg beteiligte Länder versuchten, die Moral der Zivilbevölkerung des Feindes zu „brechen“. Ich bespreche die britische „Hungerblockade“ gegen Deutschland; die Stimmungsberichte des Deutschen Kaiserreichs; die deutsche und britische Bombardierung von Städten von 1915-18; Entwicklungen in der „strategischen Bombardierung“ durch die Royal Air Force und die japanische Luftwaffe zwischen den Weltkriegen; das „morale bombing“ von 1940-45; die Stimmungsberichte von Großbritannien, Japan und des NS-Staats; und die „Operation Starvation“ der USA gegen Japan. Wie wurden Versuche, Kriege durch Attacken auf Städte und die „Zivilmoral“ zu gewinnen, „normal“? Ideen und Praktiken, die mit der Moral und der Heimatfront verbunden sind, verbreiteten sich in einem ungemein transnationalen Prozess rasch auf der ganzen Welt.

Weitere Informationen zur Ringvorlesung und eine Zusammenfassung von Sheldon Garons Vortrag finden Sie hier.